Richtig heizen und lüften wirkt vorbeugend gegen Schimmelpilzbefall
Vorbeugende Maßnahmen sind auf die Dauer wirkungsvoll und einfach
einzuhalten, dient es es doch in erster Stelle der eigenen Gesundheit
und dem eigenen Wohlbefinden. Unsere heutzutage hochgedämmten und sehr
dichten Häuser verlangen Verständnis zum richtigen Verhalten.
Ein
gekipptes Fenster täuscht einen guten Luftaustausch leider nur vor.
Tatsächlich werden nur ca. 12% der Raumluft getauscht und dies bringt
vor allem eine starke Abkühlung der Wand rund um das Fenster und hohe
Wärmeverluste mit sich. An der ausgekühlten Wand kann sich leichter
Schimmelpilz bilden, und die Behaglichkeit im Raum wird herabgesetzt.
Unser Tipp:
Öffnen
Sie - bei zugedrehtem Heizungsthermostat - die Fenster in der Wohnung 3-5
Minuten so, dass Durchzug entsteht und die ganze Raumluft einmal
ausgetauscht wird. Dann heizen Sie wieder und wiederholen dieses
Stoßlüften möglichst 3-5 mal am Tag. Die Wohnung kühlt nicht so aus wie
bei dauergekippten Fenstern, die Heizkosten sind dadurch deutlich
geringer. Richtig querlüften bedeutet, von drinnen nach draußen lüften.
(Wärmere = feuchtere Luft raus, dafür kältere = trockene rein)
Richtige Raumtemperaturen im Einzelnen sind im:
- Wohnbereich und Küche 20°C,
- Bad 21-22°C,
- Schlafzimmer tags 18°C, nachts 14-16°C,
- Luftfeuchte 45-55 % rel., bis 65 % rel. (nur kurzzeitig, bis 2 Std.)
- Wandoberflächentemperaturen der Aussenwände sollten nicht unter 15°C sinken.
Bei Abwesenheit sollte die Heizung nie ganz abgestellt werden. Das
Halten einer abgesenkten Durchschnittstemperatur ist sparsamer als das
vollständige Abstellen und Wiederaufheizen, zumal auch bei tiefen
Minusgraden keine Frostschäden entstehen können. Innentüren sollten
zwischen unterschiedlich beheizten Räumen tags und nachts geschlossen
bleiben. Das kalte Schlafzimmer niemals vom Wohnraum oder Flur aus
mitheizen wollen, dies kann die Schimmelbildung fördern.
Bei
jedem Wetter, auch bei Regen lüften. Kalte Außenluft ist trockener als
die warme Zimmerluft. Je kälter es draußen ist, desto kürzer muß
gelüftet werden. Je kühler die Zimmertemperatur, desto öfter muß
gelüftet werden, da durch die fehlende Konvektion der Heizung die
Raumluft "steht" und somit kein Transport der Feuchtepartikel erfolgt.
Ergebniss kann, vorallem an sogenannten Wärme- bzw. Kältebrücken, das
Ausbilden von Stockflecken mit anschliessender Schimmelbildung sein.
Bei dichten Isolierglasfenstern häufiger lüften.
Innenbäder brauchen regelmäßig eine Zwangslüftung (Lüfter, z.B. an Licht gekoppelt)
Der
richtige Lüftungszeitpunkt ist morgens, einmal einen kompletten
Luftwechsel durchführen, Durchzug machen, in jedem Zimmer das Fenster
weit öffnen.
Vormittags und nachmittags nochmals die Zimmer
lüften, in denen sich Personen aufgehalten haben. Abends wieder einen
kompletten Luftwechsel inklusive Schlafzimmer vornehmen.
Bei Abwesenheit am Tage (Berufstätigkeit) reicht es, morgens und abends zu lüften.
Richtige Lüftungsdauer:
Die
nötige Lüftungszeit ist vom Unterschied Innen- zur Außentemperatur und
dem Wind abhängig. Selbst bei Windstille und geringem
Temperaturunterschied reichen in der Regel wenige Minuten Stoßlüftung
aus.
Bäder auf dem kürzesten Weg in Richtung nach draußen lüften.
Sehr
hohe Feutigkeitsentwicklung entsteht beim Kochen und Wäsche trocknen.
Hier möglichst sofort oder öfters nach draußen ablüften, nachhaltig.
Grosse
Möbel wie Schrankwand oder Kleiderschränke sollten mit einigen
Zentimeter Abstand zu Boden und Wand aufgestellt werden. Dies
ermöglicht eine Umlüftung, so dass die Gefahr der Schimmelbildung hier
deutlich eingeschränkt wird. Insbesondere an problematischen
Außenwänden sollte im Winter die Oberflächentemperatur gemessen werden.
Sie sollte nicht unter 15° C fallen.
Um überhaupt ein Gefühl
für das Wohnklima zu bekommen, sollten Sie sich mehrere Innen- und ein
Außenthermometer und ein Luftfeuchtemesser (Hygrometer) anschaffen. Es
ist interessant zu verfolgen wie sich das Raumklima verändert, z. B.
beim kochen oder nach dem richtigen Lüften.
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