Erhöhungen der Gaspreise und kein Ende?! PDF Drucken E-Mail
gaskostenKartellamt erhöht Druck

Noch im Dezember 2004 leitet das Bundeskartellamt Missbrauchsverfahren gegen Gasversorger wegen überhöhter Preise für Privathaushalte ein. Kompromisswillige Firmen könnten einem Verfahren entgehen, so Amtspräsident Ulf Böge, sein Amt führe derzeit Gespräche. Im Fokus seien nur die größten 35 der 700 Versorger. Für die große Mehrzahl seien die Landeskartellämter zuständig.

Der Einfluss der Ölpreisbindung auf die Preise privater Haushalte sei oft nicht nachvollziehbar, daher sei sie nicht mehr zeitgemäß, so Böge. Er kritisierte auch die Berufung der lokalen Versorger auf Preiserhöhungen durch importierende Vorlieferanten wie E.ON Ruhrgas, Wingas oder die VNG: Die Spanne zwischen Importpreiserhöhungen und Endkundenpreisen drifte weiter auseinander. Auf der Endverbraucherstufe spielten nicht die reinen Rohstoffkosten, sondern auch Netz-, Kapital- und Arbeitskosten eine entscheidende Rolle. Ein weiteres Indiz für Missbrauch sei das Auseinanderklaffen der Preise zwischen günstigen und teuren Anbietern: Die Schwankungsbreite liege zwischen 30% und 40%.

Es klafft beim Gas

Der Unterschied zwischen dem billigsten und dem teuersten Gasversorger in Deutschland beträgt einem Fernsehbericht zufolge fast 40%. Am billigsten sei Erdgas im hessischen Bad Vilbel, so das ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus". Dort koste ein Jahresverbrauch von 20 000 kWh 839 Euro. Mit 1156 Euro sei das Gas in Angermünde, nahe der deutsch-polnischen Grenze, am teuersten.

Plusminus verglich die Preise von rund 600 deutschen Gasversorgern. Generell falle die Gasrechnung in Ostdeutschland meist höher aus. Der Durchschnittspreis für 20 000 kWh liege dort bei 1047 Euro, im Westen dagegen bei 976 Euro. Vor allem in Sachsen und Sachsen-Anhalt müssten die Verbraucher für Gas tief in die Tasche greifen. Am günstigsten kamen die Verbraucher in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und NRW weg. Obwohl sich in der aktuellen Preisrunde alle Anbieter auf den steigenden Ölpreis berufen, fielen die Preiserhöhungen sehr unterschiedlich aus. Während manche Versorger um mehr als 12% angehoben hätten, kämen knapp ein Drittel noch ganz ohne Preiserhöhung aus, so Plusminus.

Quelle: Bund der Energieverbraucher
 
 

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